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Von Hirschen und Menschen....

Die Jagd spielte seit Anbeginn der Menschheit eine große Rolle und hatte oft einen großen Einfluß auf Gesellschaft und Kultur. Selbst heute ist die Jagd aus Teilen unserer Gesellschaft nicht wegzudenken.

Die Jagd spielte in allen Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der menschlichen Gesellschaft. Jagdgeräte wie Armbrüste oder Feuerwaffen trugen zur Weiterentwicklung der Technik bei, die Jagdleidenschaft vieler Herrscher prägte ganze Landschaften. Auch im sozialen und kulturellen Bereich hatte und hat die Jagd bis heute große Bedeutung.

Am Anfang war die Jagd...

Die Jagd gehört zu den ältesten und ursprünglichsten Tätigkeiten der Menschen. Schon in den frühen Tagen des Homo sapiens war sie eine materielle Notwendigkeit und wesentlicher Teil der Existenzsicherung: der Fleischbedarf der Familie musste gedeckt, Häute und Pelze als schützende und wärmende Kleidung erworben werden. Aber auch für die kulturelle und vielleicht sogar für die religiöse Entwicklung der Menschheit ist sie prägend. Darauf deuten Höhlenmalereien hin.

Als der Mensch sesshaft wurde und begann, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, trat die Jagd als Ernährungsquelle zurück. Da aber die Herden vor den Raubtieren und die Felder vor den wilden Pflanzenfressern geschützt werden mussten, hatte die Jagd einen neuen, zusätzlichen Zweck erhalten: die Eindämmung von Schäden und die Bekämpfung von Raubwild. Diesen Kampf führte der Mensch konsequent über Jahrtausende bis zur Ausrottung des Großwildes wie Wiesent und Elch, aber auch des Großraubwildes Wolf und Bär.

Jagdrecht und Forstbann im Reich der Franken

Das Jagdrecht der Germanischen Stämme war zunächst überall frei. Nach den Zeiten der Völkerwanderung und mit dem Erstarken von Städten und Siedlungen erfolgten umfangreiche Rodungen ehemals wilden Landes, die Jagd wurde zum Privileg. Mit dem Erstarken der fränkischen Macht im 8. Jahrhundert gingen die Könige daran, große Waldgebiete einzuforsten, d.h. sämtliche Eigentums- und Nutzungsrechte daran für die Krone zu sichern. Man bezeichnet diesen rechtlichen Akt als Forstbann. Der König nutzte seine Rechte zur Jagd selbst oder vergab sie als Lehen an kirchliche und weltliche Fürsten. Auch auf den Äckern und Allmenden der Bauern übte der mit dem Recht belehnte Grundherr die Jagd aus. Nur in seltenen Fällen verblieb das Recht der niederen Jagd bei der örtlichen Bevölkerung.

Jagd war Bestandteil mittelalterlicher Kultur

Die Ritter sahen in der Jagd ein Training für den Krieg, eine sportliche Übung und körperliche Ertüchtigung. Dabei sollten die Jungen den Umgang mit der Gefahr lernen, Kraft und Ausdauer erwerben. Jagd wurde Ausdruck höfischen Lebens und Lieblingsbeschäftigung vieler Herrscher. Der Stauferkaiser Friedrich II. z.B. schreibt ein sehr spezielles Buch über die Kunst des Jagens mit Vögeln, die Beizjagd. In Frankreich verfasst der vielgereiste Gaston Phoebus ein umfangreiches Werk, das die Jagd auf alle Wildarten und in all ihren Varianten beschreibt. Gaston berichtet z.B. von der Jagd zu Pferde, von der Fallenjagd und auch wie man Wölfe, die lästigen Beutekonkurrenten und Herdenschädlinge, mit präparierten Ködern tötet. Er unterscheidet schon waidgerechtes vom nicht waidgerechten Jagen. Aus der Bibliothek des Duc de Berry ist uns ein reich bebildertes Exemplar seines Werkes überliefert.

Bekannt ist auch das Jagdbuch des (fiktiven) König Modus von Henri de Ferrières (1379). Es ist im dialektischen Stil geschrieben, nach der Art der griechischen Philosophie, also als fragend-erklärendes Zwiegespräch zwischen Lehrer und Schüler.

Auch von diesem Werk besitzen wir eine prächtig bebilderte Handschrift aus burgundischer Werkstatt. Mit dem Aufkommen der Druckkunst finden die Jagdbücher eine ungeheure Verbreitung.

Willkür der Fürsten und Wut der Bauern

Mit dem zur Neige gehenden Mittelalter schwindet auch die kaiserliche Macht. Die aufgehende Renaissance ist die Zeit regionaler fürstlicher Machtentfaltung. Die örtlichen Landesfürsten betrachten sich als Eigentümer des ganzen Landes und beanspruchen das Jagdrecht für sich allein. Nur sie als Territorialfürsten und Inhaber des Jagdregals konnten Anderen das Jagdrecht auf Flächen ihrer Landeshoheit weiterverleihen. So entstand das Jagdrecht auf fremdem Grund und Boden, das der niedere Adel, die Geistlichkeit und die Patrizier ausübten. Oft vergab der Landesherr nur die niedere Jagd und behielt sich die hohe Jagd selbst vor. Der Bauer durfte nicht jagen, sondern nur das Wild von seinen Feldern vertreiben. Ersatz für Wildschaden gab es nicht. Vielmehr musste er auch noch Frondienste für die Jagdausübung seines Herrn leisten.

Auch diese Verhältnisse waren 1525 mit ein Grund für das Aufbegehren der Bauern gegen das enge Korsett des Feudal- und Ständestaates, das vor allem in Thüringen, in Franken und im schwäbischen Raum stattfand. Aber mit der Niederlage im Bauernkrieg gingen auch die Forderungen der Bauern unter.

Im restlichen 16. Jahrhundert wurde die Jagdleidenschaft der Fürsten zu einer wirklichen Landplage (Franz, 1976). In manchen Ländern wurde den Bauern das Vertreiben des Wildes von ihren Feldern verboten. In Sachsen mussten sie sogar Zäune und Hecken beseitigen, um dem Wild den freien Zugang zu ihren Äckern zu ermöglichen. Auf Wilddieberei wurde jetzt die Todesstrafe gesetzt, nachdem Verstümmeln, Blenden und Staupen als nicht mehr ausreichend angesehen wurde, um das edle, fürstliche Wild vor dem gemeinen Mann zu schützen.

Erster Trophäenkult

Im 16. Jahrhundert kommt der Wunsch auf, konkrete Jagd-Erlebnisse zu verewigen, indem man Andenken aufbewahrt und die Jagd künstlerisch in Bildern und Aufzeichnungen zu dokumentieren sucht. Gemälde, Geweihe, wertvolle Waffen und Jagdutensilien schmückten von jetzt an die Wände der Schlösser. Die Jagden werden zu gesellschaftlichen Ereignissen ausgebaut und zur Repräsentation der Landesfürsten genutzt. Mit Ritualen wird die Bedeutung des Ereignisses unterstrichen: Willkomm-Humpen werden gereicht, Gästebücher geführt.

Natürlich werden große Mengen Wild gebraucht, um die zahlreichen Gäste zu Schuss kommen zu lassen und um Fleisch für die üppigen Feiern der mehrtägigen Ereignisse heranzuschaffen.

Der Wunsch nach Erinnerung und nach Verewigung der eigenen Leistung bringt manchen Fürsten auch dazu, Jagdtagebücher zu führen, in denen genau die Wildart, die Menge, und der Ort der Beute verzeichnet sind. Landgraf Philipp von Hessen soll diese Register am Schluss des Jahres seinem fürstlichen Freundeskreis zugesandt haben, um seine Überlegenheit zu zeigen und um die Herren damit zu ärgern.

"Adelicher Zeitvertreib"

Aber noch ist die Jagd nicht zur vollen Blüte der Dekadenz gelangt. Dazu kommt es erst im Barock. Die bislang übliche Jagd mit Aufspüren, Verfolgen und Töten des Tieres genügte jetzt nicht mehr. Dem Landesherrn und einer adeligen Gesellschaftsschicht, die weitgehend ihre politische Funktion eingebüßt hatte, diente die Jagd nur noch als "Adelicher Zeitvertreib", wie auch ein Buchtitel zur Jagd von 1696 belegt. Jagden wurden jetzt generalstabsmäßig organisiert und wie Kriege geplant: hunderte von Tieren mussten aufgeboten und vorgeführt, immer neue Perspektiven und Variationen gezeigt und ausprobiert werden. Das Wild hatte variantenreich und effektvoll zu sterben. Besonders beliebt war eine Art "Wasserjagd", bei der die Hirsche in Teiche oder Flüsse getrieben und dann von Booten aus abgestochen wurden. Auch zahlreiche Rezepte für Aphrodisiaka aus Geschlechtsteilen, Horn oder Körpersäften von Wildtieren sind aus der Puderperückenzeit vorhanden.

Die Jagdschäden auf den Feldern hingegen nehmen für die Bauern in dieser Zeit ein unerträgliches Maß an.

Die Jagd dem Volk!

Die Souveränität der Fürsten wurde mit der Säkularisation des Kirchenbesitzes und der Mediatisierung der deutschen Fürstentümer zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgehoben. Moderne Staaten entstanden, die sich bemühten, das Recht im neuen Staatsgebilde zu vereinheitlichen.

Die entmachteten Herrscher wurden für ihren Souveränitätsverzicht reich mit Land entschädigt und fassten das Jagdrecht, das sie auf ihrem Grund, aber auch noch immer auf den Feldern der Bauern besaßen, als letzten Rest ihrer früheren Souveränität auf. Das Jagdrecht gehörte dem Adel nicht nur, es war vollkommen verinnerlicht als Symbol adeligen Standes und Zeichen herrschaftlicher Erhöhung. Aber es passte nicht mehr zur neuen Zeit der industriellen Revolution und nicht zur sich entwickelnden modernen Landwirtschaft. Dieses feudale Jagdsystem war zum Anachronismus geworden.

Die kapitalistische Wirtschaftsordnung und das liberale Bürgertum verlangten jetzt die freie Verfügbarkeit von Grund und Boden, die rechtliche Unabhängigkeit des Einzelnen und den Schutz des produktiven Eigentums. Das Jagdrecht auf fremdem Grund und Boden verhinderte, beschränkte und verletzte diese Prinzipien.

Die Revolution von 1848, die in vielfacher Hinsicht scheiterte, war für eine Neuordnung des Jagdrechts aber von großem Erfolg. In der 1849 beschlossenen Reichsverfassung wurde festgeschrieben, dass das Jagdrecht an das Grundeigentum gebunden wird und dass alle Jagddienste ohne Entschädigung aufgehoben werden. Dies ist der entscheidende Schritt zur bürgerlichen Jagd. Die Verbindung von Jagd und Adel, von Privileg und Stand war jahrhundertelang unverrückbarer Teil der ständischen Gesellschaft. Durch die Aufhebung dieser Verbindung wurde es jedem ermöglicht das Jagdrecht auszuüben, der Ländereien besaß oder der die Mittel hatte, sie zu erwerben.

Nun aber kam es fast zu lokalen Ausrottungen vieler Wildarten, weil Viele ihr neues Recht intensiv nutzten. Auch die Zahl der Jagdunfälle stieg dramatisch an.

So merkte man schnell, dass die Ausübung des Jagdrechtes erst ab einer bestimmten Flächengröße sinnvoll ist. Deshalb wurde das Jagdrecht, das jedem Grundeigentümer zusteht, vom Jagdausübungsrecht getrennt, das eine bestimmte Grundstücksgröße voraussetzt (Eigenjagdbezirk). Grundstücke, die diese Mindestgröße nicht haben, werden seither zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk zusammengefasst.

Die bürgerliche Jagd ist erst 150 Jahre alt

Ein Viertel Jahrhundert nach der Freigabe der Jagd formierten sich die ersten Interessensverbände der bürgerlichen Jagd. 1875 gründete sich der Allgemeine Deutsche Jagdschutzverein und zwei Jahre später ein bayerischer Jagdschutz-Hauptverein, unter dessen Dach mehrere regionale Vereine firmierten. Erst 1917 wurde ein einziger "Landesverband bayerischer Jagdschutzvereine" gegründet. In der Weimarer Republik fand dann eine Konzentration der Verbände statt. Ziel war es, Jagd-, Jäger- und Hundevereine sowie Wildhandel, Büchsenmacher, Waffen- und Munitionsindustrie, aber auch Waldbesitzer- und Forstbeamtenverbände unter dem Dach der Jagd zu vereinen. Das wurde 1928 mit der Gründung des Reichsjagdbundes erreicht.

Dieser strebte eine Vereinheitlichung der immer noch sehr unterschiedlichen Jagdgesetzgebung im Deutschen Reich an. Bereits ab 1931 wurde an einem alles vereinheitlichenden Jagdgesetz gearbeitet, das 1934 als "Reichsjagdgesetz" erlassen wurde. Das Gesetz brachte der deutschen Jagd bislang nicht gekannte Neuerungen:

  • Eine geregelte Bewirtschaftung der Schalenwildbestände wurde vorgeschrieben; erstmals eingeführte Begriffe wie Wilddichte und Geschlechterverhältnis zeugen davon.
  • Die Jägerprüfung wurde Vorraussetzung für die Jagdausübung.
  • Jagdgenossenschaften und Jagdverbände wurden einheitlich organisiert.

Die Jagd in Deutschland wird geteilt

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Jagd für Deutsche verboten und alle Jagdwaffen eingezogen. Nur die Besatzungssoldaten durften jagen, bis in den Ländern nach und nach die Jagd wieder zugelassen und Jagdgesetze errichtet wurden, die die Inhalte des Reichsjagdgesetzes im Wesentlichen übernahmen. In der Bundesrepublik blieb das Jagdrecht an das Eigentum von Grund und Boden gebunden. In der DDR wurde diese Bindung aufgehoben und ein Volksjagdrecht eingeführt. Die Jagdbewirtschaftung wurde verstaatlicht und erfolgte durch die volkseigenen Forstbetriebe. Jeder konnte gegen einen geringen Mitgliedsbeitrag in eine Jagdgesellschaft eintreten und jagen. Das erlegte Schalenwild war allerdings ablieferungspflichtig. Die Mitglieder der Jagdgesellschaften wurden monatlich geschult, wobei ihnen Themen wie jagdethische Normen, Pflege des Brauchtums, Jagd als Naturschutz usw. nahe gebracht wurden. Um so entsetzter waren die DDR-Jäger, als 1989 das "Imperium der Privilegierten" ans Tageslicht kam. Für die Jagd- und Schießgelüste einiger weniger Prominenter waren Millionen Mark volkseigenen Gutes verschleudert worden.

Mit der Wiedervereinigung wurde in den fünf neuen Ländern auch die Jagd umstrukturiert und das Jagdrecht wieder mit dem Eigentum an Grund und Boden zusammengeführt.

Die Jagd wird heute nicht nur national, sondern auch international bestimmt. Die Europäische Union nimmt zunehmend Einfluss auf jagdrechtliche und jagdpolitische Geschicke. Deshalb haben sich die nationalen Jagdverbände der EU in einem internationalen Verband (FACE) organisiert, um die jagdlichen Interessen von rund 7 Millionen Jägern in der Europäischen Union und im Europarat zu vertreten.

Die Jagd im Herbst und Winter – Jagdausrüstung bei Kälte

Wenn die Temperaturen sinken, heißt es wieder mit Sack und Pack zum Ansitz oder zur Drückjagd zu gehen. Denn wer jagt schon gerne, wenn der Schießfinger steif vor Kälte ist, die Füße ein einziger Eisklumpen und man vor lauter Zittern nicht mehr richtig durch Glas schauen kann. Damit die Passion nicht genauso gegen den Nullpunkt geht wie die Temperaturen, gibt es hier ein paar Tipps, wie sich der Weidmann warm und trocken halten kann.

Nicht nur Jungjäger machen den Fehler, sich bei der Winterjagd falsch anzuziehen. Die Kälte spürt man als Erstes in den Händen und Füßen. Diese Körperteile sind am weitesten vom Herzen entfernt – und damit hört die Erwärmung bei sinkenden Außentemperaturen schneller auf, als beispielsweise in der Körpermitte. Wie schützt man sich bei Ansitz oder Drückjagd am besten davor, den Kälteschock zu erleiden? Eine generelle Lösung, die für jeden Jäger zutrifft, gibt es leider nicht. Dazu sind die Kälteempfindlichkeit und Reizschwelle für das Frieren bei jedem zu unterschiedlich. Wohl gibt es aber ein paar Tricks, um die Jagd trotz Minustemperaturen genießen zu können. Wählen Sie die für sich praktikabelste Möglichkeit oder probieren Sie einfach mal was Neues aus. Hände und Füße werden es Ihnen mit wohlig-warmem Empfinden danken.

JAGDSCHUHE FÜR DEN WINTER

In unseren Breitengraden herrschen im Winter in der Regel keine arktischen Temperaturen. Ein paar Grade unter null können jedoch genauso unangenehm werden, wie eine Drückjagd bei -10 Grad. Außerdem spielt beim Frieren nicht nur die tatsächliche Kälte eine Rolle. Auch Luftfeuchtigkeit und Wind wirken sich je nach dem negativ auf die Köperwärme aus. Und das subjektive Kältegefühl darf, wie schon erwähnt, nicht außer acht gelassen werden. Nicht umsonst spricht man mittlerweile bei Wettermeldungen im Radio von „gefühlter Temperatur…“.

Wenden wir uns zunächst dem Schuhwerk zu. „Ich habe endlich Schuhe gefunden, in denen ich keine kalten Füße mehr bekomme. Sie haben eine Batterie betriebene Heizsohle  – das ist einfach herrlich“, erzählte mir vor Kurzem eine Jagdfreundin. „Immer darauf achten, dass die Akkus immer voll sind, um nicht plötzlich auf der Drückjagd von der Wärme verlassen zu werden“, meinte die Schuh-Expertin. Also hat sie für sich beschlossen, immer ein Ersatzpaar Batterien mitzunehmen.

Zum Glück müssen wir uns auf solche „Hightech-Produkte“ nicht nur verlassen. Die Idee, die hinter den heizbaren Stiefeln steckt, ist sicherlich gut. Doch wie so vieles zeigt die Praxis, dass diese Lösung für manchen Nimrod völlig unpraktisch ist. Wichtig bei der Auswahl der Winterstiefel ist die Zusammensetzung der Isolierung um den Fuß herum sowie die Durchblutung. Das heißt: Um warme Füße zu behalten, sollte man genauso verfahren wie beim Bau eines Hauses. Auf die Zwischenschicht, also das Isoliermaterial, kommt es überwiegend an. Ist die Isolierung in den Hauswänden gut, bleibt drinnen schön warm. Für unsere Füße bedeutet das: Die Durchblutung muss zirkulieren können, um die Füße warm zu halten. Denn selbst das beste Isoliermaterial kann nicht helfen, wenn das Blut nicht seinen Weg durch den Fuß machen kann. Fuß, Socke, Sohle und Schuh bilden einen Verbund. Ist eine der beteiligten Einheiten gestört, können die anderen dies nicht auffangen. Im Klartext: Wer sich einen neuen Winterschuh zulegt – und bei dieser Ausgabe sollte man nicht sparen – sollte auf einige Faktoren achten.

LIEBER EINMAL TIEFER IN DIE TASCHE GREIFEN – KALTE FÜSSE SIND DER ANFANG VOM END

„Mir reicht es jetzt. Nach dem ich das dritte Paar günstige Stiefel gekauft habe, werde ich mir nun ein vernünftiges Paar zulegen. Dabei stand bei den anderen im Katalog immer dabei, dass sie bis minus 30 Grad warm halten sollten“, schimpfte neulich ein Jagdfreund. Auch ich selber habe angesichts der höheren Preise von Markenschuhen zunächst auf die günstigeren Modelle zurückgegriffen. Diese Entscheidung musste ich allerdings mit halberfrorenen Zehen bezahlen. Die in vielen Katalogen angegeben Minusbereiche, die von –30 Grad bis –50 Grad reichen, beeindrucken auf den ersten Blick natürlich. „Und das Ganze schon für 79 Euro!“ heißt es dann oft im Begleittext. Beim Lesen fragt man sich natürlich unwillkürlich, wann wir hier bei uns schon mal diese Minusgrade erreichen. Dann müssen die Stiefel doch für unsere Winter etwas taugen. Aber diese Annahme ist in der Regel weit gefehlt. Man sollte die Produktbeschreibungen gründlich studieren. Und wer ganz sicher gehen will, fragt direkt beim Hersteller nach. Allein die Aussage über die Kälteresistenz bei so und so vielen Minusgraden ist es nämlich nicht.

Gute Hersteller, zum Beispiel Meindl, Kamik oder Sorel geben bei ihren Produkten so genannten Kältekategorien an. Das bedeutet, dass der Schuh in einem standardisierten Verfahren in Kältekammern mit verschiedenen Kältegraden getestet wurde. Die Isolationsleistung wird so ausgewertet und genau angegeben. Daraus lässt sich dann ablesen, ob ein Stiefel wirklich für arktische Temperaturen geeignet ist oder ob er nur für „leichte Kälte“ taugt. Diese Produkte verfügen übrigens meistens auch auf den Hinweis, dass die Temperaturangaben außerdem von Bewegung, Konstitution oder sogar Alter abhängig sind.

Wichtig beim Schuhkauf ist es, den Winterstiefel eine halbe oder eine ganze Nummer größer zu kaufen. Denn wer in seine normale Größe komplett mit dicken Wintersocken und vielleicht noch Wärmesohle und Heizkissen steigt, tut sich keinen Gefallen. Die Durchblutung wird durch das Einengen unterbrochen und man steht vor dem gleichen Problem: Eisklumpen statt Füßen. Am besten, man probiert den neuen Schuh komplett mit Wintersocken und Isoliersohle an. Ist etwas Luft drum herum und rutscht der Fuß nicht unangenehm hin und her, ist die Entscheidung richtig. Im übrigen ist es wichtig, dass zwischen Socke und Fuß etwas Luft ist. Diese isoliert nämlich und hält warm.

WARME HÄNDE = SICHERHEIT BEI DER JAGD!

Es ist schon ärgerlich, wenn auf einer Drückjagd nach zwei Stunden die Sauen kommen und man nicht auf sie fertig wird, weil einem die Hände vor lauter Kälte ganz steif gefroren sind. Schlimmstenfalls bringt man dadurch einen schlechten Schuss an…

Von Frost und Kälte sind die Finger als erstes betroffen. Am besten halten eigentlich Fäustlinge warm. Doch diese Handschuhform ist auf der Jagd nicht gerade praktisch. Zu umständlich und in manchen Situationen zu Zeit aufwändig ist das Ausziehen der Fäustlinge. Bei Fingerhandschuhen hat man dieses Problem nicht, doch ist hier jeder Finder der Kälte ausgesetzt, so dass man unter Umständen das Gefühl hat, man hätte gar keine Handschuhe an. Was also tun?

Hier gibt es verschiedene Lösungsansätze. Manch ein Nimrod schwört auf den guten alten Muff und leichte Handschuhe. Der Muff wird umgehängt und ist mit Fell gefüttert. Man kann die Hände hinein schieben und bei Bedarf schnell wieder heraus ziehen. Die Finger bleiben warm und der sichere Schuss kann angebracht werden. Klasse: „Muff Nordpol“.

Eine Kompromisslösung zwischen Fäustlingen und Fingerhandschuhe sind so genannte Klapphandschuhe. Auf den ersten Blick sehen sie wie Fäustlinge aus und wärmen genauso wie diese. Will man aber schießen, wird der obere Teil des Handschuhs zurück geklappt. Je nach Modell liegen darunter Fingerhandschuhe oder einfach nichts. In beiden Fällen sind die Finger jetzt äußerst flexibel und lassen sich ganz normal bewegen. Ist der Schuss raus, kann der obere Handschuhteil einfach wieder über die „nackten Finger“ geklappt werden und es bleibt warm.

KLEINE HELFERCHEN GEGEN DIE KÄLTE BEI DER JAGD

Auf externe Heizleistungen in Form von selbst erwärmenden kleineren oder größeren Heizkissen sollte man im Übrigen generell nicht verzichten. Sei es in Schuhen, Handschuhen oder auch mal hinten in den Hosenbund gesteckt – diese kleinen Wärmequellen sorgen für Wohlbefinden nicht nur in kalten Winternächten. Es gibt sowohl Einlegesohlen als auch Handschuhe mit extra „Fach“ für die Heizkissen. Wer darüber nicht verfügt oder sich nicht neue anschaffen will, kann auf selbstklebende Wärmekissen zurück greifen. Die Kissen funktionieren in der Regel alle nach dem gleichen Prinzip: Bringt man sie mit Sauerstoff in Verbindung (also vor dem Einstecken in Stiefel oder Handschuh einige Minuten an der Luft liegen lassen), indem die Plastikumhüllung entfernt wird, entwickeln sie über Stunden (zwischen sechs und acht Stunden je nach Fabrikat) eine prima Wärmeleistung. Der Nachteil ist: Sie können nur einmal genutzt werden. Als Alternative gibt es Heizelemente, die sich durch das Brechen eines Metallplättchens erwärmen. Diese können durch das Kochen in Wasser wieder reaktiviert werden. Hier ist der Nachteil, das die Wärmeleistung maximal eine Stunde beträgt.

Für welche der wärmenden Methoden Sie sich entscheiden, hängt letztlich selbstverständlich von Ihren eigenen „Körperbedingungen“ und Ihrer Art zu jagen ab. Aber gut „beheizte“, sprich gut durchblutete, Hände und Füße sind die optimale Voraussetzung für die ideale Wirkung der Winterausrüstung. Bleiben diese Körperteile warm, stehen einem zumindest keine frierenden Gliedmaßen im Weg, wenn in der frostigen Wintermondnacht nach etlicher Wartezeit die Sauen anwechseln und man erfolgreich sein Stück erlegt.

JAGDBEKLEIDUNG IM WINTER: WENIGER IST MANCHMAL MEHR

Sämtliche Möglichkeiten bei der richtigen Winterbekleidung aufzuzählen und zu beleuchten, würden hier den Rahmen sprengen. Es sei nur soviel dazu gesagt: Was für die Schuhauswahl gilt, gilt auch für Kleiderwahl. Ein Beispiel: „Ich verstehe das gar nicht: Ich ziehe mir immer viel an, wenn ich zur Jagd im Winter losfahre, weil es draußen schließlich kalt ist. Komme ich auf meinem Sitz an, schwitze ich oft, weil ich noch einen Fußweg zurück legen musste und mir in den Sachen warm geworden ist. Nach einer Weile fange ich aber immer an zu frieren.“ Dieses Phänomen, das meine bereits oben zitierte Jagdfreundin beschrieben hat, und ich ebenfalls aus leidiger Anfangserfahrung kenne, ist häufiger anzutreffen, als man glaubt

Die Ausgangssituation: Draußen ist es kalt und man selbst kommt aus der warmen Stube. Damit man nicht friert, wird alles angezogen, was nicht niet- und nagelfest ist. In voller Montur steigt man ins Auto und dreht wohlmöglich hier noch bis ins Revier die Heizung auf. Da in der Regel bis zum Sitz noch einige Schritte getan werden müssen, unter Umständen muss sogar vorsichtig gepirscht werden, weil das Wild schon auf der Fläche steht, kommt das Blut in Wallung und man fängt in seiner dicken Kleidungsschicht an zu schwitzen. Da die Wärme gar nicht so schnell weg kann, wie man sie aufbaut, bleibt feuchte Unterkleidung zurück. Kommt man auf dem Sitz zur Ruhe, schleicht sich die Kälte in die klamme Kleidung und man fängt an zu frieren.

Ich verfolge mittlerweile das Prinzip: Ins Auto wird sich im Hemd gesetzt. Die Heizung kann laufen, aber bitte nicht „volle Pulle“. Entweder zieht man sich, bevor der Weg zum Sitz in Angriff genommen wird, eine Weste oder einen Pullover über und bindet sich die Jacke um. Oder – und das ist meiner Meinung nach die kleinste Einheit – man lässt die Jacke offen bis der Sitz erreicht ist. Auch dort ziehe ich nicht gleich die Jacke an bzw. mache sie zu. Erst einmal etwas abkühlen und „verdampfen“, dann warm einpacken. Probieren Sie es mal aus. Wer es ganz komfortabel haben möchte, nimmt eine Wärmeweste oder einen Wärmegürtel mit. Diese kann mit Hilfe von Gaskartuschen auf verschiedene Wärmegrade anstellt werden. Angenehm wohlig unter Jacke, bleiben so Rücken und Nieren warm. Kälte hat so gut wie keine Chance. Wer zusätzlich noch in einem Ansitzsack steckt, kann sich getrost König der kalten Winternächte nennen…

 

(Quette: Jagd1.de)

Jagd bei Regen

WILD BESONDERS VERTRAUT BEI REGEN

Ich für meinen Teil kann jedenfalls behaupten, dass ich bei und nach längerem Regen die schönsten Anblicke hatte. Mal waren es die Sauen mit ihren Frischlingen, mal waren es kapitale Rothirsche. Jeweils zu Tageszeiten und Lichtverhältnissen wo ich nie damit gerechnet hätte. Ich würde sogar behaupten, dass das Wild besonders vertraut ist, wenn es regnet. Offensichtlich genießen sie die Ruhe der fehlenden Spaziergänger, Jogger oder Pilzsammler. Gerade wenn es dann aufhört zu regnen, verlassen sie Wald und Dickicht um wieder trocken zu werden. Das Pirschen während des Regens bietet ebenfalls viele Vorteile. Boden, Blätter und Stöckchen sind nass und verursachen beim Drauftreten kaum Geräusche, während der Niederschlag an sich hörbar zu Boden fällt und von den Ästen tropft. Die Jagd bei Regen ist also ein ganz besonderes Erlebnis.

REGENBEKLEIDUNG

Auch bei Regen stehen die Jäger draußen im Revier. Um dabei trocken zu bleiben und nicht zu frieren ist die richtige Kleidung besonders wichtig. Bei Jagd1.de finden Sie alles was sie benötigen.

WETTERFESTE AUSRÜSTUNG VON NÖTEN

Mit den heutigen Wetter-Apps und ihren Regenradar-Bildern lassen sich die Niederschlagszeiten recht gut voraussagen. Man kann also relativ gut planen, welche Kanzel man aufsucht um selbst eher trocken z. B. einen Waldrand zu beobachten. Eine offene Leiter würde ich auch mit der heutigen super Kleidung nicht für meinen Ansitz im Regen wählen, denn das macht mir nur wenig Spaß und Waffe und Optik leiden auch unnütz. Apropos super Kleidung, aus eigener Erfahrung kann ich moderne regendichte Stoffe , z. B. von Deerhunter, wärmstens empfehlen! Innen und außen eine gemütliche warme Fleecejacke, lässt die Unterschicht doch keinen Tropfen Feuchtigkeit durch! Entsprechende Hosen gibt es natürlich auch, so habe ich in dem aktuellen Sommer meine Beine stets mit der Pinewood Grouse Lite trocken gehalten. Diese Hose sieht durch die Wildlederoptik ferner noch sehr ansprechend aus! Bei solchen Wetterlagen zeigt sich auch einer der Vorteile eines Jagdhutes gegenüber eines Caps: Die umlaufende breite Krempe schützt Gesicht und Nacken vor eindringender Nässe.

NASSE WAFFE NICHT IN DEN TRESOR

Natürlich darf man die nasse Waffe nach der Jagd bei Regen keinesfalls zum Trocken in den Tresor stellen. Trocken wischen und anschließend wieder mit Waffenöl behandeln sind ein Muss! Dieses wasserabweisende Öl verhindert also auch beim nächsten Regenansitz die Korrosion der Metallteile. Die Pflege des Holzschaftes aber auch aller anderen Teile kann z. B. auch gut mit Ballistol erfolgen.

Dass das Wetter aber seine Tücken hat, sollte jeder schon in der Schule gelernt haben. Bei Gewitter, Sturm oder dichtem Nebel würden wir uns oder andere (Schuss in den Nebel…) in Gefahr bringen! Ich jedenfalls bevorzuge bei solchen extremen Wetterlagen dann doch das Sofa. Ist dann aber die Wetterberuhigung in Sicht, verlasse auch ich wieder meinen Einstand…

(Quelle: Jagd1.de)

Tipps zur erfolgreichen Pirsch

DAS SCHUHWERK KANN ENTSCHEIDEND AUF DER PIRSCH SEIN

Der Jagderfolg bei der Pirsch kann durch die richtige Ausrüstung positiv beeinflusst werden. Es gibt hier große Unterschiede zwischen den angebotenen Produkten – sowohl preislich als auch qualitativ. Gerade wenn es um Schuhwerk für die Pirsch geht, wird dies deutlich. Auf den Pirschgängen durchs Revier legen Jäger schon mal mehr als zehn Kilometer zurück. Das verlangt dem Schuhwerk einiges ab. Sie sollten vor allem wasserdicht sein, denn neben Regen, kann es auch vorkommen, dass man gezwungen ist, einen Bach zu durchqueren oder durch eine matschige Suhle zu waten. Auch dürfen die Schuhe nicht drücken und sollten bequem und leicht zu tragen sein, denn nichts kann einem mehr den Tag verderben als Blasen am Fuß oder Schmerzen an den Zehen. Man kann zu Wanderschuhen greifen doch wir empfehlen Gummistiefel von Aigle: Sie sind auch bei langen Wanderungen äußerst bequem zu tragen, garantiert wasserdicht und haben zudem den Vorteil, dass man sie leicht reinigen kann – einfach mit dem Gartenschlauch abspritzen.

DIE RICHTIGE GEWEHRAUFLAGE FÜR DIE PIRSCH

Ebenso wichtig wie das Schuhwerk ist bei der Pirsch eine Gewehrauflage von der man einen sicheren Schuss abgeben kann. Hat man diese nicht, so kann das schlecht platzierte Treffer zur Folge haben. In erster Linie sind hier Pirschstöcke zu empfehlen. Diese werden in verschiedensten Varianten angeboten. Es gibt einbeinige, zweibeinige und dreibeinige Zielstöcke. Mit was man am besten klar kommt, muss man selbst entscheiden. Meist sind die Pirschstöcke auf kleinste Formate zusammenklappbar und somit leicht zu transportieren. Neben Zielstöcken gibt es auch Futterale, die man als Schießunterlage verwenden kann. Da man für den sicheren Transport der Waffe ohnehin ein Futteral benötigt empfiehlt es sich direkt eines zu wählen, das man auch noch als Schießunterlage verwenden kann. Ein solches Futteral ist das HGD Blitzfutteral. Es ermöglicht ein schnelles entnehmen der Waffe und kann beim Schuss als Gewehrunterlage verwendet werden. Für die Pirsch absolut zu empfehlen.

(Quelle: Jagd1.de)